Ein Punkt für ... klimafreundliche Ernährung
- Sitta Kaufmann

- vor 4 Tagen
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Essen müssen wir – das steht außer Frage. Doch unsere aktuellen Essgewohnheiten taugen nicht, um die wachsende Menschheit vor der Klimakatastrophe zu retten.
Zwei der größten Bedrohungen für ein gutes Weiterleiben sind der Klimawandel und der Verlust an Biodiversität. Dabei ist klar – als Einzelne können wir die Menschheit nicht retten … aber wir können unseren Beitrag leisten. Und das auch beim Essen, indem wir unser Verhalten optimieren und politische Einflussmöglichkeiten nutzen. Ein Vier-Punkte-Programm könnte hierbei ein Leitfaden für den nötigen Wandel sein.
1 – weniger Fleisch
Diese für viele ungeliebte Wahrheit erweist ihre Logik schon beim Blick auf die Kalorien-Effizienz: von 100 Kalorien aus Tierfutter kommen z. Bsp. 40 über die Milch beim Menschen an, 12 bei Hühnerfleisch oder 3 bei Rindfleisch. Und der Ausstoß von CO² ist bei der Tierhaltung ebenfalls deutlich höher als bei regionalem und saisonalem Gemüse. Andererseits enthalten Fleisch, Milch und Fisch aber auch wertvolle Spurenelemente und Vitamine. Vor allem brauchen Muskeln aber Protein – wer Sport treibt braucht noch mehr davon. Das bekommt man aber auch ohne Fleisch hin, z.Bsp. Hülsenfrüchte helfen dabei.
2 – wenn Fleisch, dann von der Weide
Es gibt aber natürlich auch ein Argument für (mäßigen) Fleischkonsum. Mit traditioneller Viehhaltung auf natürlichen Weiden oder dergleichen kämen diese für den Ackerbau ungeeigneten Böden doch der Ernährung der Menschheit zugute – am nachhaltigsten durch die Produktion von Milch und Käse. Und Mist und Gülle schließen als Dünger den Nährstoffkreislauf. Die industrielle Fleischproduktion dagegen – mit kunstgedüngtem Mais aus intensiver Landwirtschaft oder gar mit Soja von gerodeten Regenwaldflächen, ist eine ähnliche Ressourcenverschwendung wie Heizen bei offenem Fenster – vom Tierwohl gar nicht zu reden.
3 – ökologisch landwirtschaften
Weidewirtschaft und Gülledüngung gehören auch zur Bio-Landwirtschaft. Der Ökolandbau erscheint als bester Weg zur „guten“ Nahrungsversorgung aufgrund seiner geschlossenen Stoffkreisläufe und guter Wirkung auf Biodiversität und Bodenqualität. Die Ausweitung des Ökolandbaus können auch wir bedingt unterstützen – durch gezielten Einkauf und durch Wahlentscheidungen.
Komplett auf Ökolandbau umstellen und dabei noch die steigende Weltbevölkerung ausreichend ernähren klappt aber nur, wenn weniger Agrarprodukte für die Tiermast verwendet werden (bedeutet weniger Fleisch essen – s. Punkt 1) und Essen nicht verschwenden (s. Punkt 4).
4 – weniger wegwerfen
Es ist eine Schande: ein Viertel der weltweit erzeugten Nahrungskalorien landen auf dem Müll!
Das kann einerseits durch uns selbst vermieden werden: aufmerksam einkaufen und nicht zu viel, Reste beim Kochen können aufgewärmt noch gegessen werden, „die Kalorienaufnahme auf das gesundheitlich empfohlene Maß reduzieren“, und erst schauen-riechen-schmecken vor dem Wegwerfen nur weil das MHD abgelaufen ist. Andererseits kann politisch darauf hingewirkt werden, dass zum Beispiel das „Containern“ erlaubt wird.
Ich weiß, wir alleine retten die Welt nicht – aber wir können dazu beitragen, sie ein Stückchen besser zu machen. Für uns und unsere Kinder.
Herzlichst
Ihre

Sitta Kaufmann
1. Vorsitzende Sportverein Bergtheim e.V.

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